Sensoren und Sensornetze gewinnen immer größere Bedeutung. Dabei kommen auch verstärkt großflächig verteilte Sensornetze zum Einsatz. Um auch diese Sensoren einbinden zu können, ist das Internet via GPRS, UMTS .. die erste Wahl. Nun gibt es aber eine Vielzahl verschiedener Sensoren und Herstellern, und oft genug werden dabei unterschiedliche Übertragungsstandards genutzt. Das bedeutet für jedes neue Projekt einen hohen Aufwand, all diese Standards zu integrieren.

Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde vom Open Geospatial Consortium (OGC) die Initiative Sensor Web Enablement (SWE) ins Leben gerufen.
SWE definiert für Sensorhersteller und Entwickler einen Standard, um Sensordaten bereitzustellen bzw. auf diese zugreifen zu können.

Bei den Sensoren kann es sich dabei um "reale" Sensoren handeln wie ein Pegel- oder Sauerstoffsensor, aber auch "virtuelle" Sensoren wie Simulations- oder mathematische Modelle können über diese Schnittstelle einbezogen werden.

Um diese Schnittstelle zu realisieren, wurden vom OGC vier Webservices und drei Standards entwickelt.

Die Webservices

  1. Sensor Observation Service - SOS
    Über den SOS können sowohl Echtzeitdaten als auch Zeitreihen der Sensoren übermittelt werden.
  2. Sensor Planing Service - SPS
    Der SPS dient dazu, Aufgaben ( Tasks ) an die Sensoren zu übermitteln. Im Falle eines Sensors kann das z.B. der Befehl zur Kalibrierung sein oder eine Änderung des Messintervalls, bei virtuellen Sensoren die Übermittlung der Modellparameter.
  3. Sensor Alert Service - SAS Der SAS wird nicht weiter entwickelt. Er soll durch den Sensor Event Service (SES) ersetzt werden.
  4. Web Notification Service - WNS Der WNS ist für die asynchrone Zustellung von Nachrichten zuständig, die im SAS (SES) bzw. im SPS generiert werden.

Die Standards

  1. SWE Common
  2. Sensor Modeling Language - SensorML
  3. Observations & Measurements - O&M
  4. Transducer Model Language - TML

Außer der Wiederverwertbarkeit entwickelter Module bietet das SWE weitere Vorteile:

  1. Da SWE ein OGC-Standard ist, lässt er sich leicht in weitere, vom OGC entwickelten Standards einbinden, wie z.B. dem schon etablierten Web Map Service (WMS)
  2. Um die Dienste wie SOS und SPS nutzen zu können, braucht man kein Apriori-Wissen über den Dienst selbst und über die angeschlossenen Sensoren, denn die Dienste stellen nicht nur die Messwerte der angeschlossenen Sensoren zur Verfügung, sondern auch alle notwendigen Metadaten über die Sensoren und über den Dienst selbst. So lassen sich auch "fremde" Daten leicht in eigene Projekte einbinden. Dies spielt zum Beispiel im Umweltmonitoring oder im Katastrophenschutz eine wichtige Rolle.

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